Philipp Bickel
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Philipp Bickel
Vom 48er Revolutionär zum Baptistenprediger
Autor:Gerhard Bickel
PLZ / Land: / Deutschland
Umfang:175 Seiten
Format:203 x 203 mm Hardcover
Artikel-Nr.:CHR-00271
ISBN:978-3-86424-555-8










Seit dem Wiener Kongress 1815 bestand Deutschland aus vielen souveränen Einzelstaaten, die im „Deutschen Bund“ miteinander verbunden waren. In dieser Zeit wurde das Bürgertum zunehmend politisch aktiv und forderte die Gründung eines Nationalstaates mit Freiheits- und Grundrechten. Die Bürger wehrten sich gegen die absolute Fürstenherrschaft und ihre Repression. Auch in den unteren Gesellschaftsschichten verstärkten sich die Proteste. Durch die industrielle Revolution war eine lohnabhängige Arbeiterschaft entstanden, die in Massenarmut lebte und soziale Verbesserungen anstrebte. Zu allem Übel gab es in den Jahren 1846/47 Missernten, die nicht nur die Situation der Bauern verschlimmerte, sondern auch die der Gesamtbevölkerung.
Im März 1848 kam es zum Ausbruch der Revolution in vielen europäischen deutschsprachigen Ländern. Die Fürsten sollten liberale Zugeständnisse machen. In der Frankfurter Nationalversammlung tagte erstmals ein gesamtdeutsches Parlament mit dem Ziel der Gründung eines deutschen Nationalstaates mit Verfassung.
Durch die erfolgreiche Märzrevolution 1848 war der Weg frei für ein gesamtdeutsches Parlament, das seit dem 18. Mai 1848 tagte. Die extrem unterschiedlichen Zielsetzungen waren ein grosses Problem: Die Liberalen waren für den Erhalt der Monarchie, die Demokraten wollten eine Republik.
Im Oktober und November 1848 waren die Grossmächte Preußen und Österreich schon wieder Herr der Lage und hatten die Kontrolle über das politische Geschehen zurückgewonnen. Österreich blieb als absolutistischer Vielvölkerstaat bestehen. In Preußen liess Friedrich Wilhelm IV. die preußische Nationalversammlung mit Waffengewalt auflösen. In der neuen Verfassung nahm er seine im März gemachten Zugeständnisse wieder zurück.
Die Revolution war gescheitert. Im März 1849 entschied sich die Frankfurter Nationalversammlung für die kleindeutsche Lösung und konstitutionelle Monarchie. Das liberale Bürgertum lehnte eine soziale Revolution ab die Handwerker und Bauern zogen sich enttäuscht von der Revolution zurück.
Viele Revolutionäre mussten fliehen und wanderten nach Amerika und Australien aus. Einer dieser gescheiterten war der Bauer Philipp Bickel aus Weinheim, der schon 1848 das Weite suchte und sich in USA niederliess. Sein ältester Sohn Philipp Peter folgte 1849 und schloss sich dort den Baptisten an, studierte Theologie. Nachdem er die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, nahm er am amerikanischen Bürgerkrieg teil.
Später kehrte er nach Deutschland zurück und war für die Baptisten-Kirche tätig. Sein Sohn Luke Washington Bickel lebte dann einige Jahre bei der Familie in Deutschland und fuhr dann zehn Jahre lang zur See und erhielt das Kapitänspatent. Zwischenzeitlich hatte er eine Engländerin geheiratet und hatte seinen Wohnsitz in London Auf Drängen seiner Frau gab er die Seefahrerei auf und übernahm die Leitung der „American Baptist Missionary Society“. Während seiner Tätigkeit dort, wurde ihm angeboten, ein Schiff bauen zu lassen und in Japan im Inland-Meer zu missionieren. Er sagte zu und reiste im Mai 1898 nach Japan. Im März 1899 war sein Schiff, die „Fukuin Maru“ fertiggestellt und Captain Bickel konnte mit seiner Frau in See stechen. Während seiner Tätigkeit konnte er 52 Sonntags-Schulen für 3500 Schüler einrichten und in 400 Dörfern wurde regelmässig Gottesdienst abgehalten.
Luke Bickel starb im frühen Alter von 51 Jahren. Er fand seine letzte Ruhestätte in Kobe/Japan.

keine

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