Seit der Reformation 1517 gab es zwischen Katholiken und Protestanten große Probleme. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 regelte zunächst die Verhältnisse der Konfessionen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren beide Konfessionen äußerst konfliktbereit. Anfang des 17. Jahrhunderts kam es dann zu heftigen Auseinandersetzungen, die in einen fürchterlichen Krieg ausarteten, der zwischen 3 bis 9 Millionen Menschen das Leben kostete. Auslöser für den Krieg war der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618.
Die erste große Auseinandersetzung war die Schlacht am Weißen Berg bei Prag am 8. November 1620. In ihrem Verlauf unterlagen die Truppen der böhmischen Stände unter ihrem König Friedrich V. von der Pfalz und dessen Heerführer Christian I. von Anhalt den kaiserlichen und bayerischen Truppen der Katholischen Liga unter dem Befehl von Buquoy und Tilly. Nach seiner Niederlage musste Friedrich V., der sogenannte Winterkönig, aus Böhmen fliehen. Kaiser Ferdinand II. konnte seinen Anspruch auf die Krone Böhmens durchsetzen.
Der von 1618 bis 1648 dauernde Dreißigjährige Krieg fand überwiegend auf dem Territorium des damaligen „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ statt. Aber auch auf anderen Schauplätzen bekämpften sich europäische Mächte.
Der Dreißigjährige Krieg kann in vier Konflikte unterteilt werden:
der Böhmisch-Pfälzische Krieg von 1618 bis 1623
der Niedersächsisch-Dänische Krieg von 1625 bis 1629
der Schwedische Krieg von 1630 bis 1635
der Schwedisch-Französische Krieg von 1635 bis 1648
Krieg um die Vorherrschaft im Ostseeraum (Torstenssonkrieg) (1643–1645) zwischen Schweden und Dänemark
Bis 1635 handelte sich um einen reinen Religionskrieg, der sich zu einem europäischen Mächtekrieg entwickelte und erst am 24. Oktober 1648 ein Ende fand. Auf die Kriegshandlungen in Süddeutschland, wo in manchen Landesteilen nur ein Drittel der Bevölkerung überlebte, wird näher eingegangen. Nach den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen benötigten einige der vom Krieg betroffenen Gebiete mehr als ein Jahrhundert, um sich von den Folgen des Krieges zu erholen. Der Krieg fand überwiegend in deutschsprachigen Gebieten statt, die noch heute zu Deutschland gehören und blieb als Kriegstrauma im kollektiven Gedächtnis haften.

keine

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