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Deutscher Bauernkrieg 1524-1526
Der Versuch der Bauern vom Adel mehr Rechte und die Aufhebung der Leibeigenschaft zu fordern, endete in einer blutigen Tragödie. Die Bauern waren am Anfang des 16. Jahrhunderts die größte Bevölkerungsgruppe (80 %), während der Anteil des Adels nur 3 % ausmachte. Die Bauern hatten die Finanzierung des Adels und der Geistlichkeit allein zu tragen, politisch hatten sie aber absolut nichts zu sagen. Nach der überstanden Pest 1450 war die Bevölkerungszahl stark reduziert, stieg dann aber wieder stark an. Missernten sorgten für eine Besorgnis erregende Lage, was Adel und Geistlichkeit in keiner Weise interessierte. Den Bauern blieb immer weniger zum Leben übrig. Als besonders abartig fanden die Bauern die „Abgabe im Todesfall“. Die Angehörigen mussten beim Tod eines Bauern das beste Gewand und das beste Stück Vieh an den Herrn abgeben. Die Leibeigenschaft bestand immer noch, weshalb der Wohnsitz nur mit Genehmigung des Herrn gewechselt werden durfte. Es durfte auch nicht einfach geheiratet werden wen man wollte. Die Entscheidung traf allein der Herr. Unter den Bauern kam 1520 nach dem Erscheinen der Lutherschen Schrift „Von der Freyheith eines Christenmenschen“ große Hoffnung auf. Leider bezog Luther seine Thesen nicht auf das Leben im Diesseits, sondern er meinte die Freiheit im Jenseits. Er sah die Missstände aber die Bauern sollten trotzdem der Obrigkeit gehorchen "Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan" Im März 1525 fand in der Freien Reichsstadt Memmingen ein Treffen der Bauernschaft-Vertretungen aus dem Allgäu, Oberschwaben und dem Bodenseeraum statt. Die Bauern bestanden auf der Einführung des „Rechts“ und fassten ihre Beschwerden in zwölf Artikeln zusammen, die mit der Obrigkeit verhandelt werden sollten. Die „Zwölf Artikel“ wurden von dem Theologen Christoph Schappeler, einem Schüler Zwinglis, verfasst. Wichtigster Punkt war die Aufhebung der Leibeigenschaft. Außerdem forderten sie bessere Lebensbedingungen, das Recht auf Jagt und Fischfang. Sie wollten an der Abholzung der Wälder mitbeteiligt werden und die Frondienste an die Herren sollten reduziert werden. Die Herren waren allerdings nicht einverstanden. Daraufhin organisierten sich die Bauern in sogenannten „Haufen“ (Militärbegriff). Jeder Haufen hatte eine eigene Fahne. Die Auseinandersetzung begann, nachdem die Bauern durch das Land zogen und Klöster plünderten und Burgen stürmten. Bislang gab es noch keine Toten. Das änderte sich am 16. April 1525, als aufständische Bauern in Weinsberg den Grafen Ludwig von Helfenstein und seine Begleiter vor den Toren der Stadt töteten. Im April sammelten sich auch die Bauern aus dem Neckartal und dem Odenwald unter Jäcklein Rohrbach. Der schmerzvolle Tod der Adligen durch das Stechen und Prügeln der Bauern ging als die Weinsberger Bluttat in die Geschichte des Bauernkriegs ein. Sie prägte entscheidend das Bild vom mordenden und plündernden Bauern und war einer der Hauptgründe, weshalb sich viele Adlige gegen die Sache der Bauern stellten. Zur Strafe wurde die Stadt Weinsberg niedergebrannt und Jäcklein Rohrbach bei lebendigem Leib verbrannt. Nach der Bluttat von Weinsberg vereinigten sich die Neckartaler und Odenwälder mit dem von dem fränkischen Adligen Florian Geyer geführten Taubertaler Haufen (Schwarzer Haufen) zum starken Heller Lichter Haufen. Die annähernd 12.000 Mann wandten sich unter der Führung des Hauptmanns Götz von Berlichingen gegen die Bischöfe von Mainz und Würzburg und den Kurfürsten von der Pfalz. Die Kontrahenten waren der Schwäbische Bund (Führer war Truchsess Georg von Waldburg) und auf der anderen Seite die Haufen der Bauern. In der ersten Schlacht wurde bei Leipheim der „Leipheimer Haufen“ besiegt und die Stadt Leipheim hatte ein beachtliches Strafgeld zu bezahlen. Der Bauernkrieg breitete sich aus: Vom Hochrhein nach Oberschwaben, nach Franken und bis in den Schwarzwald und ins Elsass. Weitere Kämpfe folgten im Rheingau, in Thüringen und in den Alpenländern. Am 14. Mai 1525 besiegte in Frankenhausen ein Fürstenheer die Aufständischen unter Thomas Müntzer. Die Bauern waren von Anfang an den Herren unterlegen, waren im Kampf unerfahren und überaus schlecht ausgerüstet (mit Dreschflegeln und Sauspießen) konnten den Krieg eigentlich nur verlieren. Die Folgen des verlorenen Bauernkriegs waren verheerend. Viele Bauern wurden hingerichtet und verstümmelt. Darüber hinaus wurden sie zu Schadenersatz verpflichtet. Ungefähr 70 000 Bauern hatten ihr Leben verloren. In manchen Gebieten wurden die Leibeigenschaft und die Todfallabgabe aufgehoben, auch Heiraten, wen man heiraten wollte, war wieder möglich. Einige Forderungen der „Zwölf Artikel“ wurden umgesetzt, ab die endgültige Freiheit erhielten die Bauern erst 1807, als Napoleon die Leibeigenschaft endgültig abschaffte. keine Angaben gemäß EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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